Festspiel-Steckbrief • Andrea Ferri-Nottoff

Andrea Ferri-Nottoff

Maskenbildnerin bei den Bayreuther Festspielen seit 2000

Mit den Bayreuther Festspielen…
…bin ich durch meine Familie schon immer eng verbunden: Meine Tante Inge Landgraf hat am Festspielhaus in den 60er Jahren Maskenbildnerin gelernt und war dann über 40 Jahre hier beschäftigt, davon viele Jahre als Chefin. Und auch mein Opa ist immer wieder eingesprungen, wenn ein Maskenbildner gefehlt hat. Eigentlich betreibe ich in Bayreuth einen Friseurladen, seit 2000 arbeite ich aber auch bei den Bayreuther Festspielen. Mittlerweile bin ich in der Festspielsaison für 25 bis 40 Tage am Grünen Hügel.

An einem Arbeitstag während der Festspielzeit…
…komme ich mittags aus meinem Friseurladen und fange gegen zwei Uhr in der Maske an. Ich bereite meinen Schminkplatz vor, schaue noch einmal über die Perücken und schminke dann die Chordamen für die jeweiligen Akte. Zwischendurch werden Pinsel sauber gemacht, der Schminkplatz wieder aufgeräumt oder Perücken für andere Vorstellungen geknüpft. Nach der Vorstellung kommt der Chor zurück, die Perücken werden abgenommen, und wir gehen nach Hause oder in die Kantine. Da meine Zeit im Friseurladen sehr getaktet ist, empfinde ich die Arbeit in der Maske, selbst in hektischen Phasen, schon fast als Entspannung. Einfach, weil man hier immer weiß, wann etwas fertig sein muss und weil es zwischendurch auch mal Ruhephasen gibt.

 

Das besondere an meiner Arbeit bei den Festspielen ist…
…überhaupt hier arbeiten zu dürfen – das war schon immer mein Traum! Ich habe in den letzten Jahren noch berufsbegleitend meine Ausbildung zur staatlich geprüften Maskenbildnerin gemacht. Besonders dankbar bin ich für die Unterstützung unseres Chefmaskenbildners, Alexander Gehs, der mir in der Ausbildung jederzeit mit Rat und Tat zu Seite stand.

Ein besonderes Erlebnis am Grünen Hügel war,…
…als Klaus Florian Vogt 2010 das erste Mal als Lohengrin eingesprungen ist. Jonas Kaufmann und auch die Zweitbesetzung konnten nicht, und Vogt hat so wunderbar gesungen, dass es eine richtige Gänsehaut-Vorstellung wurde. Dieser Applaus! Wir waren schon alle in der Kantine, und das Publikum hörte nicht auf zu klatschen – das war fantastisch!

Mit der Musik Richard Wagners…
…bin ich aufgewachsen und habe mich sozusagen erst später „runtergearbeitet“, inzwischen höre ich auch gerne Verdi oder Puccini. Bei der Musik Wagners gefallen mir besonders die Chöre, diese Passagen finde ich einfach wunderschön! Also: erst Wagner, dann die Italiener!

Wenn ich nicht gerade am Grünen Hügel bin,…
…findet man mich ich in meinem Friseurladen oder, wenn Zeit ist, helfe ich in der Studiobühne in Bayreuth aus.

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