Friedrich Nietzsche

»Dies Nonnen-Äugeln, Ave-Glockenbimmeln (…) Denn was ihr hört, ist Rom – Roms Glaube ohne Worte!«

Für Nietzsche war Wagner 1888 ein falscher, da »undeutscher« Prophet, ein »Apostel der Keuschheit«, der »Parsifal« ein »Attentat gegen die Sittlichkeit«. Der Vorwurf an Wagner, dass dieser plötzlich »fromm« geworden sei, speist sich einerseits aus Nietzsches kategorischer Ablehnung gegen die Person Wagner, zum anderen aus dem Verständnis des »Parsifal« als grundchristliches, in diesem Sinne: erzkatholisches Werk, wozu einzelne Elemente – die Gralsenthüllung als (allerdings pervertiertes) Abendmahl und die christusgleiche Erscheinung Parsifals im 3. Akt – die Zeitgenossen provozieren mussten, die gerade (1887) den »Kulturkampf« mit den »Ultramontanen«, also den Katholiken, beendet hatten.

Götterdämmerung in Stuttgart

Vergangene Woche konnten die Bayreuther Jugendmitglieder Gleichgesinnte des Fördervereins der Jungen Freunde Stuttgart in der Staatsoper Stuttgart treffen, um dort gemeinsam Richard Wagners Die Götterdämmerung in einer Generalprobe zu erleben.

Die Musikalische Leitung hatte Cornelius Meister inne, Regie führte Marco Storman. Neben der Musik bestimmt natürlich auch die Bühnengestaltung das Bild der Oper. Mehr über diese optische Komponente konnten die Jungen Freunde und Freundinnen vom Bühnenbildner dieser Inszenierung, Demian Wohler, in einer der Pausen persönlich erfahren. Der Szenograf erzählte von der Komposition des Bühnenbildes, über die Absprachen zum bestmöglichen Klangerlebnis bis hin zur praktischen Gestaltung der eingesetzten Bühnenelemente. So erfuhren die Jungen Freunde wie dieses Werk Gestalt annahm und schließlich als Gesamtes, mit den Kostümen der Sänger und Sängerinnen, auf die Bühne gebracht wurde.

Wir danken der Stuttgarter Staatsoper sehr für die Möglichkeit eines Besuchs und freuen uns auf kommende gemeinsame Erlebnisse.

Weitere Eindrücke der aktuellen Inszenierung können Sie hier einsehen.